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CLAP YOUR HANDS SAY YEAH

New Fragility

Wenn ich an CLAP YOUR HANDS SAY YEAH denke, fällt mir ein alter Schulfreund ein, der, als ich ihm das Debüt ans Herz legte, entsetzt schrie: „Die können doch nicht im Ernst ‚Sex and Drugs and Rock’n’Roll‘ soo singen“ (er meinte „Upon this tidal wave of young blood“). Alec Ounsworth’ Stimme ist bis heute gewöhnungsbedürftig, hat aber immerhin dafür gesorgt, dass CYHSY aus dem Wust der Nuller-Jahre-(inspirierten)-Indie-Bands herausstechen. „New Fragility“, das nun ungefähr 15 Jahre nach dem Kommentar oben erscheint, ist erneut ein arg durchwachsenes Album, über das es sich herrlich streiten ließe. „Thousand oaks“ ist ein fantastischer Song voller Drama und Tiefgang, sowohl im Klang als auch im Text. In „Dee, forgiven“ dann seiert und leiert Ought vor sich hin. CLAP YOUR HANDS SAY YEAH können richtig stark sein, meistens dann, wenn ein Schlagzeug mitspielen darf, ein paar Streicher, ein Klavier, und dann, wenn Ought richtig singt. In den ruhigen Momenten („Where they perform miracles“) hingegen fällt es schwer, das Drama ernst zu nehmen, weil die Songs durch Oughts Geleier leider unfreiwillig komisch klingen. Und schmeißt bitte die Mundharmonika weg.