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ELDER

Omens

Vor drei Jahren entstand das letzte Album „Reflections Of A Floating World“ des Trios aus Boston, Massachusetts. Und obwohl ich den 2015er Vorgänger „Lore“ mochte, der Stoner, Heavy Psych, Doom Metal und Post-Hardcore durchaus originell zu einem mächtigen Heavy Rock zu vermischen verstand, war der „progressive“ Fusion-Rock von „Reflections Of A Floating World“ dann von allzu selbstverliebtem Instrumental-Gedudel geprägt. Bei nur vier Stücken (das kürzeste dauert neun Minuten) wird auch auf dem neuen ELDER-Album ordentlich gedudelt, manchmal driftet das Ganze auch etwas zu sehr ins lapidar Alternative Rock-hafte ab, dennoch bewegt sich das Trio damit wieder mehr auf Augenhöhe mit Labelkollegen wie MOTORPSYCHO oder SPIDERGAWD, bei denen sich Heavyness gekonnt mit Jazz-Einflüssen paart. Das klingt streckenweise so, als ob eine Prog-Rock-Band JAWBOX gecovert hätte, womit der Post-Hardcore-Bezug von ELDER doch noch bewiesen wäre. Am besten funktionieren ELDER sowieso, wenn Sänger/Gitarrist Nick Disalvo seine Steven Wilson-Imitation abstellt und sich ausufernde Gitarrenduelle mit Michael Risberg liefert, unterlegt von schönen analogen Synthie-Sounds, was dann auch gerne mal länger als zehn Minuten dauern darf.