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BEHEMOTH

Opvs Contra Natvram

BEHEMOTH sind kleine Giganten im Metalzirkus, Meister der Inszenierung und wer sie live gesehen hat, wird dieses Ereignis – und nichts weniger als das ist es – nicht so schnell vergessen. Durch die Pandemie ausgebremst, haben sie ein Konzert in einer alten Kirche aufgenommen, nicht ohne zu Pferd vorzugaloppieren. Gesendet wurde das Werk beim Kultursender Arte. BEHEMOTH sind Perfektionisten und durchdenken für jede Veröffentlichung ihre Präsentation, so ist auch das Prägecover der LP mit vier Kruzifixen, die ein großes auf dem Kopf stehendes bilden, um das sich eine Schlange schlängelt, Symbolik zum Quadrat, hat die Band doch ihren Kampf gegen das Christentum und die katholische Kirche nie zurückgefahren. BEHEMOTH sind mit ihrem Blackened Death eine Macht geworden, haben aber unerwartet 2019 ein Dark-Rock-Album veröffentlicht, das zu Schmerzensschreien in der Fangemeinde führte, „Opvs Contra Natvram“ mischt jetzt beide Stile 50:50 und lässt so niemanden zurück. Die gottlosen Hassbratzen mit dem bösartigen Gesang von Mastermind Nergal sind gewohnt im Blastbeat-Sperrfeuer kantig und sperrig, aber gerade die Düsterrock-Einflüsse machen zum Beispiel einen Song wie „The deathless sun“ zu einem Ohrwurm, etwas, das man BEHEMOTH selbst nach 31 Jahren Bandgeschichte eher selten unterstellen kann. Duzy.