FLAVIANS

Ordinary People In An Ordinary World

Nach der starken Debüt-EP „Silver Car“ legt das multinationale Berliner Quartett FLAVIANS (benannt nach einer römischen Herrscherdynastie) nun das erste Album nach und hält damit mühelos, was der erste Appetithappen versprach.

Das Album beginnt ruhig, Sängerin Anna steigt zögerlich in die sehr getragene Piano-Ballade „Ordinary people“ ein, bevor dann mit dem stampfenden Beat von „Father fallacy“ ein Reigen von sommerlichen Indiepop-Hymnen beginnt.

Deutlich hörbar ist die Faszination der Band für Sunshine-Pop, Spätsechziger BEACH BOYS, Curt Boettcher und die ZOMBIES. Damit sind sie in einem ähnlichen Fahrwasser wie ihre Regensburger Kollegen FRIEDRICH SUNLIGHT, allerdings weit weniger weinerlich-verhuscht.

Die FLAVIANS zelebrieren Lebensfreude, sie sind mit starken Melodien, warmherzigen Harmonien und spannenden Arrangements beinahe so etwas wie die Berliner Antwort auf BELLE & SEBASTIAN zu deren besten Tagen Ende der Neunziger.

Leider, das ist dann auch der einzige Wermutstropfen, ist das Album mit nur zehn Nummern, auch wenn die allesamt auf enorm hohem Niveau spielen, ziemlich kurz geraten. Zumal drei der Songs bereits von „Silver Car“ bekannt sind.

Das allerdings sind „first world problems“ angesichts der Freude, die dieses ausgesprochen sympathische Erstlingsalbum verbreiten kann.