Foto

PROPAGANDA NETWORK

Panik

Ein Tritt in die Fresse. Und zwar richtig mit Schmackes und ohne Vorwarnung. So fühle ich mich nach den ersten Takten des neuen Albums von PROPAGANDA NETWORK. Immerhin dem dritten in 17 Jahren. „Panik“ strotzt vor Energie und Leidenschaft. Klingt wie ein Phrase, ist aber so. Die Vocals von R.P. Fröhlking sind voller Wut und Kraft. Screamo? Deutschpunk? Hardcore? Am ehesten wohl von allem etwas. Das klingt nach einer Menge Zorn auf die Welt, rausgehauen von fünf Herren aus dem Emsland, die sich selbst als „Multi-Kulti-Punkband“ bezeichnen. Das ist wirklich keine Musik zum Nebenbei-Hören oder beim gemütlichen Bierabend. Das ist Musik, der man sich aussetzen muss und die dann erst richtig funktioniert. Und etwas im Hörer auslöst, was nicht unbedingt nur positive Gefühle sind. Aber wenn man das tut und zulässt, lohnt es sich und man kann eine Menge entdecken. Außerdem ist wirklich bemerkenswert, dass trotz all der Kritik und all des Weltschmerzes in den Lyrics nie der Zeigefinger pathetisch gehoben wird, sondern einfach und direkt die Scheiße benannt. Das muss man erst einmal so hinbekommen. Echt ein wahnsinnig gutes Album, das hoffentlich seinen Weg aus der Provinz in die weite Welt finden wird.