NICK LOWE

Quiet Please ... The Best Of ...

Nick who? Das Auftauchen dieser Doppel-CD- und DVD-Box in diesem Heft bedarf einer Erläuterung, denn bekanntlich ist das Prinzip im Ox ja, dass alles, was hier besprochen wird, irgendwie „punk-relevant" sein sollte.

Ich stieß auf Lowe 1985, als seine Single „I knew the bride" im Radio rauf- und runtergespielt wurde. Der Song gefiel mir, ich kaufte mir die Platte, weil ich irgendwas von Punkrock gelesen hatte, und war dann doch enttäuscht, denn von Punkrock gemäß meinem jugendlichen Verständnis war da nichts zu sehen und zu hören.

Auch rückblickend, beim Anhören der 49 Songs dieser Anthologie, stellt sich das nicht anders dar, aber dennoch ist Lowe ein wichtiger Mosaikstein der britischen Punk-Bewegung der Siebziger.

Der 1949 geborene Lowe begann seine musikalische Karriere 1965 mit seinem Freund Brinsley Schwarz als Country- und Bluesmusiker. Damals entstand auch der Klassiker „(What's so funny 'bout) Peace, love, and understanding", den Elvis Costello 1979 coverte und damit großen Erfolg hatte.

1975 gründete Low mit Dave Edmunds ROCKPILE, und 1976 war seine Single „So It Goes"/„Heart of the City" der erste Release auf dem legendären Punk-Label Stiff Records. Lowe produzierte in der Folgezeit diverse Bands auf Stiff, schrieb für DR.

FEELGOOD den Hit „Milk and alcohol", war Produzent der ersten fünf Alben von Elvis Costello - und steckte in dieser Position auch hinter „New rose" von THE DAMNED (angeblich die erste englische Punk-Single) sowie deren Debütalbum „Damned Damned Damned" - man sieht, die „Punk-Relevanz" des Nick Lowe ist durchaus gegeben, auch wenn seine eigenen Aufnahmen eher klassischer Singer/Songwriter-Pop à la Elvis Costello sind.

33 Jahre umspannt diese Compilation, auf der DVD findet sich ein Livemitschnitt von 2007 nebst diversen Videoclips aus den Siebzigern und Achtzigern - ein sehr schön aufgemachter Release für Fachleute.