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MUSIKCAFE PRENNER

Raus aufs Meer

Aufs Meer raus wollen, das hat etwas Romantisches, etwas Sehnsuchtsvolles an sich. Wer die ersten beiden Releases von MUSIKCAFE PRENNER kennt, diese grandhotelvancleefesken, leicht schmalzigen Indiepop-Songs, wird diese romantische Sehsucht auch hier erwarten, dann aber auf eine Reise geschickt, die qualvoll, die tödlich ist.

Hier geht es nicht um gemütlich dahinschippernde Seeleute, sondern um Menschen auf der Flucht, die im Meer ihr Leben lassen. Die fünf Grazer zeigen auf dieser 5-Track-12“ ihre politische Seite und besinnen sich teilweise auch auf ihre im Hardcore-Punk verankerten Wurzeln, Sänger Peter entdeckt das Schreien wieder für sich.

Der Titeltrack lässt an Bands denken wie MATULA oder CAPTAIN PLANET, inklusive leichter TURBOSTAAT-Anleihen im Gesang, während das kapitalismuskritische „Amerika“ eine eingängige Uptempo-Nummer ist und „Frieden ist.“ nahezu unerwartete Härte an den Tag legt, was aber nicht heißt, dass es keinen Platz für Keyboardklänge und ruhigere Momente gibt.