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TO KILL ACHILLES

Recovery

Dass da was Großes unterwegs sein könnte, hatte sich bereits mit „Something To Remember Me By“ angedeutet. Seinerzeit machte Corona den Schotten einen fetten Strich durch die Rechnung. Die Band hatte keine Chance, ihr vielversprechendes Debüt auf den Bühnen dieser Welt unters Volk zu bringen. Trotz einiger Selbstzweifel und Motivationsdellen machten TO KILL ACHILLES weiter. Und legen nun ein absolut großartiges Zweitwerk vor. Stilistisch bewegt sich der Vierer auf „Recovery“ erneut im Schnittfeld von Alternative Rock und Post-Hardcore, die elf Tracks überzeugen dabei mit mitreißenden Melodien, starken Kontrasten und großer Dynamik. Dass die Scheibe aber dermaßen unter die Haut geht, ist vor allem das Verdienst des Fronters Mark Tindal. Der nämlich sorgt mit ehrlichen, teils tief berührenden Texten immer wieder für Gänsehautmomente. Ob seufzend-klagend im atmosphärischen „Blue“ oder wütend und energisch in flotteren Nummern wie „No love is a crime“ – selten bewerkstelligen es Bands, ihre Inhalte auf so authentische und gleichzeitig drastische Weise zu transportieren. In Sachen Songwriting zeigt sich das Quartett absolut abgeklärt, nichts an „Recovery“ klingt überflüssig, bemüht oder verkrampft. Und auch wenn der eine oder andere Refrain sicherlich auf bewährte Akkordfolgen zurückgreift, meistern TO KILL ACHILLES am Ende dennoch den Spagat zwischen Eingängigkeit und Individualität. Ganz, ganz großes Kino!