Foto

MELKUS

s/t

Nee, das ist kein Punk. Also nicht nur. Die Leipziger MELKUS haben ein beeindruckendes Debüt rausgebracht, das Noise, Garage, Post-Irgendwas-und-irgendwie-alles und ja, auch Punk vereint. Und das Ganze mit einem sicheren Gespür für ausufernde Songstrukturen, die immer wieder in geilen Parts münden. Mit „Get in the van“ geht’s schön scheppernd und zugleich ziemlich eingängig los. Das bedrohliche „Shift“ schert mit wabernden Synthies aus, um wieder in tollwütigen Geschrei zu münden. Die Job-Tretmühlen-Absage „24/7 overkill“ quält sich verschroben-rhythmisch aus den Boxen und klingt wie betrunkene FUGAZI (ach nee, das geht ja nicht). „Question ideas“ swingt bedröhnt durch die Strophe, während „Scumbot“ zwischen motorisch-abgehackter Strophe und freidrehendem Refrain den Text spiegelt. Ach ja, die Texte: Na ja, da gibt’s gut ausformulierten Wohlstandsdekadenzwahnsinn. Für mich auch wegen der herrlich räudigen Aufnahme das Album der Ausgabe.