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SIBERIAN MEAT GRINDER

Join The Bear Cult

Seit sechzig Jahren haben Russland, die Ukraine und die Welt den Bären-Kult nicht mehr so dringend benötigt wie zur Zeit, und das sage ich als Vegetarier. Wäre der Bären-Zar doch nur halb so allmächtig, wie ihn SIBERIAN MEAT GRINDER auf ihrem lange erwarteten dritten Album „Join The Bear Cult“ huldigen, Putin, der Menschenfresser, und seine Herrschaftsclique wären schon lange zu sibirischen Hackbällchen verarbeitet und als Opfergaben vom Bären-Zar verspeist worden. Damit sind wir auch schon mitten im Thema. SIBERIAN MEAT GRINDER drohen in zwölf Songs mit musikalisch ungeheurer Intensität allen mit der Überlegenheit des Fleischwolfs, die Mensch, Tier und Natur zerstören. Das ist auf die Dauer inhaltlich etwas eindimensional und ermüdend anzuhören, wie das mit Konzeptalben halt so ist, funktioniert aber. Ich bin ja kein Ketzer! Andere singen doch auch andauernd über Widerstand und Unity, und das nicht halb so überzeugend. Das Album ist ein Brett! Sound- und spieltechnisch hat die Band noch mal deutlich zugelegt und einen mitreißenden, rasend schnellen melodischen Crossover aus Thrash Metal, Hardcore, Punk, Offbeat und Folklore komponiert. Das harmoniert als ungleicher Zwilling mit JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE in der aktuellen Schaffensperiode. Gemessen an ihrem eigenen Maßstab für gute Musik, den Sänger Vladimir im Ox-Interview in dieser Ausgabe mit den Worten beschreibt: „Sie muss uns dazu bringen, verrückt zu werden und uns die Köpfe einzuschlagen wie nie zuvor“, liegt das Album über Plan. Aus einem Werk mit extrem hoher Hitdichte ragen „Into the grinder“, „Arise“, „One united family“, „Hammer oft the ghetto tsar“ und „Immolate them all“ heraus. Lässt keine Wünsche offen.