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SHUN

Songs From The Centrifuge

Seit 2016 schon sind SHUN aus (damals) Münster (heute: „all over the place“) unter diesem Namen aktiv, veröffentlichten 2018 die „Nothing Quite As Heavy“-Tape-EP, probten als Studenten mit Zeit eine Menge, spielten viele Shows – und machten sich ab 2019 dann auch endlich mal daran, an ein Album zu denken. Das Label – man kennt sich – lag/liegt vor der Haustür, und schlappe zwei Jahre später, gefühlt in einer anderen Welt, erscheint nun endlich „Songs From The Centrifuge“, in das mit Pogo von MESSER ein weiterer Münsteraner als Studiobegleiter involviert ist. „Shoegaze ist als Schublade [...] groß genug, dass sich darin vieles verbergen kann“, sagt Martin auf die Rubrizierung angesprochen, die man natürlich immer braucht, um die Leute zu triggern, in eine passende Richtung zu schubsen. Und Shoegaze mit all seinen kunterbunten Facetten und seiner nebligen Verhalltheit passt auch durchaus auf diese neun sanften Songs mit viel Echo und mehrstimmigem, eher hingehauchtem als rausgebrülltem Gesang sowie entspannten Gitarrenschleifen und in lauteren Momenten auch mal etwas Post-Punk und SONIC YOUTH. Wären sie hier und da etwas forcierter, würde das gen THE JESUS AND MARY CHAIN ausbrechen, aber das tun SHUN nicht, wie sie aber auch nicht den Fehler begehen, so zaghaft und zart zu klingen, wie es an jenem Ende der Shoegaze-Skala der Fall ist, die mich dann schon nicht mehr interessiert. Ich mag den Pop-Appeal mancher Songs, diese fast schon BEACH BOYS-in-SloMo-Note. Sollten AMUSEMENT PARKS ON FIRE mal wieder touren, sollten SHUN sie begleiten.