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STATUES ON FIRE

IV

Die Brasilianer haben die Zeichen der Zeit in ihrem Land erkannt. Der Bolsonarismo greift um sich. Fundamentale Christ:innen regieren gegen Minderheiten. Die Zersetzung demokratischer Strukturen sowie die weiterhin nicht stoppende Zerstörung von Flüssen und Teilen des Amazonas-Regenwalds machten für STATUES ON FIRE klar, dass ihr neues Album nur einen Zweck erfüllen dürfe. Die Band beschreibt „IV“ als „ein antifaschistisches und Anti-gute-Christen-Album“. Um den Protest zu unterstreichen hat das Quartett seinem Sound mehr Härte verliehen. Der Metal-Anteil sticht im Metal-Punk-Hardcore-Cocktail nochmals weiter heraus, sie wagen sich dabei auch in Richtung Thrash Metal und ANTHRAX vor („I hate your god“). Manchmal könnte mensch auch glauben, dass STATUES ON FIRE aus Schweden kommen. Nicht nur beim Sound und Songwriting, sondern auch gesanglich erinnern die elf Songs sehr an MILLENCOLIN und ATLAS LOSING GRIP. „IV“ startet mit viel Energie („Refuse to die“), schraubt sie zur Hälfte des Albums ziemlich runter („Left all behind“, „Tear you apart“), nur um dann – wenig überraschend – fulminant ins Albumfinale überzugehen („Love will drive us“, „Strong“). STATUES ON FIRE erfinden das Rad nicht neu. Das müssen sie für ihre Form des Protests auch nicht. Erwähnt sei, dass das Cover äußerst schick geworden ist und in der Vinylversion einiges hermacht.