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NICK GARRIE

Summer Nights

Vor drei Jahren hatte Tapete erst das schwelgerische 68er-Garrie-Album „The Nightmare Of J.B. Stanislas“ wiederveröffentlicht, nun haben die Hamburger ein weiteres vergrabenes Juwel aus dem sehr überschaubaren Katalog des schottischen Teilzeit-Folkies ausgegraben. Nick Garrie war nach1986 völlig aus dem Musikgeschäft verschwunden, das nun unter dem Titel „Summer Nights“ erstmals veröffentlichte Material entstand Anfang der Nuller Jahre. Garrie hielt sich zu der Zeit in Portugal auf und hatte eine Handvoll neuer Songs geschrieben. Mehr durch Zufall als durch Planung kam es dazu, dass die Songs dann tatsächlich eingespielt wurden. Unauffällige Arrangements (größtenteils von Garries Akustikgitarre und der folkloristischen Begleitung eines nicht namentlich erwähnten portugiesischen „Sidekicks“ getragen) und charmante, sonnengeflutete Folkpop-Songs geben sich hier die Hand. Garrie ist stimmlich sehr gut dabei und der so lässige wie leidenschaftliche Vortrag des simplen, aber effektiven Songmaterials ist schon rührend. Umso verblüffender, dass die Bänder gute zwanzig Jahre in der Versenkung verschwanden, bevor „Summer Nights“ das Tageslicht erblicken durfte.