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DYING WISH

Symptoms Of Survival

Von Mitte der Neunziger bis in die frühen Zweitausender Jahre hinein war die so genannte New Wave of American Heavy Metal der heiße Scheiß. Bands wie SHADOWS FALL, GOD FORBID, ALL THAT REMAINS, KILLSWITCH ENGAGE oder LAMB OF GOD sind mit einem gefährlich und dringlich klingenden Sound zwischen Metal und Hardcore auf den Plan getreten und haben neben Uptempo-Parts und Breakdowns in den Strophen in den Chören auf Cleangesang und Zugänglichkeit gesetzt. Hört man nun DYING WISH, verspürt man eine ähnliche Aufregung wie damals, als diese Kombination aufkam. Das Quintett aus Portland geht ganz ähnlich wie die einstigen Innovatoren vor und findet mit einem frischen Dreh zu einem eigenständig klingenden Sound. Verglichen mit dem 2021er Debüt „Fragments Of A Bitter Memory“ wird der Ansatz auf dem zweiten Album noch mutiger und zielgerichteter umgesetzt. Die Extreme werden noch bewusster ausgereizt. Das gilt für die giftigen Blastbeats wie das atmosphärische Schwelgen. Anders formuliert: das Songwriting der Gruppe aus Oregon ist variantenreich und stützt die ohnehin gegebene Dynamik. Im Ergebnis fällt „Symptoms Of Survival“ sowohl als ausgewogen als auch als heftig und zugespitzt auf. Frontfrau Emma Boster sorgt mit ihrer markanten Stimme für die nötige Abgrenzung gegenüber der Vielzahl der Mitbewerber im aktuellen Core-Umfeld, während Randy LeBoeuf (THE ACACIA STRAIN, KUBLAI KHAN) für die passende Produktion verantwortlich zeichnet. Die Formation aus Portland gilt es fortan im Blick zu behalten und zu nennen, wenn es um relevante Szenevertreter geht.