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CODE ORANGE

The Above

Der Rezensent gibt unumwunden zu, selbst als großer Fan war ich mir nicht sicher, was die Pittsburgher als nächstes musikalisches Lebenszeichen für uns auf Lager haben würden. Nach Ausflügen in Richtung EDM und Industrial kehren CODE ORANGE nun aber mit voller Kraft zurück – und veröffentlichen mit „The Above“ ihr bislang stärkstes Album! Vor allem die Nineties-Alternative-Rock-Elemente (so zu hören im grandiosen „The shape“ mit SMASHING PUMPKINS-Legende Billy Corgan) gehen zusammen mit zahlreichen – wieder erstaunlich harten – (Nu-)Metal- und Hardcore-Momenten eine beeindruckende Symbiose ein, die Punches kommen etwas versteckter, dafür umso wirkungsvoller rüber. Das Sextett erweist sich zudem mittlerweile als gestandene Songwriter:innen, die wissen, wie man ein Album mit 14 Tracks abwechslungsreich gestaltet – so folgt auf das wunderschöne „Mirror“ das bretthart-verspielte „A drone opting out of the hive“. Hervorzuheben sind der fantastische Mix und eine sehr ausgewogene Produktion, die Band klang nie besser und zugänglicher, was in einem der bisher besten CODE ORANGE-Songs überhaupt gipfelt: „Snapshot“. Auch der vermehrte Einsatz der tollen Singstimme von Gitarristin Reba Meyers steht der Band gut und bietet endlich ein ebenbürtiges Gegengewicht zu den überwiegend harschen Growls von Sänger Jami Morgan. Summa summarum eine fantastische Scheibe, die das musikalische Chamäleon als ernstzunehmende Rock- und Metal-Größe etablieren sollte. Bleibt nur zu hoffen, dass das auch hierzulande jetzt mal jemand kapiert.