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CODE ORANGE

What Is Really Underneath?

Neues CODE ORANGE-Album? Na, immer her damit, denkt sich der geneigte Rezensent und Fanboy in einem. Um sich schon beim ersten Song wieder etwas zurückzunehmen, um die TripHop-Industrial-Klänge des Openers erst mal zu verdauen und genauer einzuordnen. Dass die Pittsburgher Combo gerne mal Genregrenzen sprengt und bereits auf dem Vorgänger ganz klar mit dem reinen Hardcore brach, ist allseits bekannt und auch völlig legitim. Dass die Band ihre ganz eigene künstlerische Vision verfolgt, erreicht nun mit „What Is Really Underneath?“ einen ersten Peak. Kryptische Appetizer in den sozialen Medien kündigten es bereits an, das Album wird eine Fortführung respektive tiefergehende Analyse der auf „Underneath“ begonnenen inhaltlichen und audiovisuellen Inhalte und Symboliken. Ob man es mit seinen nahezu ausschließlich elektronisch gehaltenen Tracks nun als reines Remix-Album betrachten will oder als vollwertigen Eintrag in den Backkatalog, bleibt jedem selbst überlassen. Immerhin hat Reba Meyers tolle Gesangsstimme hier wieder einen größeren Anteil und setzt einen tollen wärmenden Kontrast zu den kalten und düsteren EDM/Industrial-Ausbrüchen, die sich irgendwo zwischen NINE INCH NAILS, gemäßigten MINISTRY und dem Soundtrack zur nächsten Gesellschaftsdystopie bewegen. Bei dieser Band ist alles möglich. Ob die Hörerschaft diesen weiteren, durchaus mutigen Schritt mitgeht, wird sich zeigen. Ein paar mehr Gitarren dürfen es beim nächsten Mal aber gerne wieder sein.