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WAILIN STORMS

The Silver Snake Unfolds

Auf „Rattle“ von 2020 folgt nun mit „The Silver Snake Unfolds“ (auf der Cover-Rückseite fortgesetzt mit „And Swallows The Black Night Whole“) das fünfte Album der Band aus Durham, North Carolina. Die besteht aus Justin Storms (gt, voc), Mark Oates (dr), Steve Stanczyk (bs) und Todd Warner (gt) und beschreibt ihre Musik als „like a summer hurricane“, die dazu dient, Geschichten zu transportieren, von „Folklore, Mystik, inneren Qualen, Liebe, Tod, Wutanfällen und Ängsten“. Was an anderer Stelle dick aufgetragen wirken würde, erschließt sich nach dem Hören dieses Albums als adäquate Beschreibung. Wer es sich leicht machen will, wer nach die Laune hebender Frühlingsmusik sucht, ist hier einmal mehr falsch. WAILIN STORMS sind Blues in Goth-Rock-Verpackung, dystopische Americana, temporeduzierte NEGATIVE APPROACH mit einer Mischung aus John Brannon und einem idealisierten Glenn Danzig am Mikrofon, allen Post-Punk- und Goth-Stereotypen aus dem Weg gehend. Ihr Sound ist transparent und umfassend, heulend wie die zerstörerischen Stürme ihrer Heimatregion, dabei schwermütig und düster, sie schleppen sich dahin, als müsste die Band alle Last der Welt auf den Schultern tragen. Passend dazu die Texte, die gibt’s handgelettert im Faltbooklet des wieder ausgesprochen schön gestalteten Digipaks. Das alles klingt in der Beschreibung pompöser als die Musik selbst, die dann doch auch bei aller vermeintlichen Negativität irgendwie Widerstand und Zuversicht ausstrahlt – da ist Sonne hinter den schwarzen Wolken. Oder ist es eine silberne Schlange ...?