ARTERIALS

The Spaces In Between

Mit ihrem zweiten Album schaffen ARTERIALS die Blaupause dafür, wie eine Punk-Platte 2020 klingen sollte. Die Hörerin steht mitten im Proberaum, an der bestmöglichen Position, um jedes Instrument genau rauszuhören. In den Songs gibt es Hardcore-Schlenker neben poppigen, großen Melodien und nach dem zweiten Bier und etwas unter einer halben Stunde ist es schon vorbei. Die Texte sind so direkt und schnörkellos formuliert, dass die Emotionen ungefiltert rüberkommen. Hierbei ließ sich Sänger Zander von dem Hamburger Produzenten Kay Petersen unter die Stimmbänder greifen. Dieser lässt mit seinen zweiten Stimmen einiges an Pop einfließen. So wird das Album immer wieder auflockert. In den zwölf Songs kulminiert teilweise über zwanzig Jahre gemeinsame Bandhistorie, wie bei Bassist Max und Schlagzeuger Pete. In deren gemeinsamem Spiel blitzen immer wieder die großartigen TACKLEBERRY auf. Vor allem der Bass ist präsent wie selten in ähnlichen Produktionen und treibt die Songs gemeinsam mit dem Schlagzeug durch das Album. Wer NO WEATHER TALKS vermisst, wird sich auch über die Gitarrenmelodien freuen, die Gitarrist Jens unverkennbar machen. Diese Band hat vielleicht keine Karriereambitionen, aber einen hörbar hohen Anspruch an die eigene Musik.