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ST. MORRIS SINNERS

The Very Best Of 2012-2019

Mit dem 2017er-Release „Songs About Insects“ konnten die vier australischen Krawallos nicht wirklich punkten, zu sehr wirkte es da ohne rechten roten Faden, ohne Seele und Verstand auf Noise gedrillt.

Im Kontext der nun veröffentlichten Werkschau der Jahre seit der Gründung 2012 lässt sich die Band und auch die manchmal etwas enervierenden Krachkaskaden anders bewerten. Das gesunde Blues-Fundament, das allen Songs gemein ist, hat selbstverständlich seine Grundlagen bei der düsteren „Dünne, weiße Männer“-Fraktion, also GUN CLUB, BIRTHDAY PARTY und frühe BAD SEEDS.

Mit hörbarer Leidenschaft zelebriert die Truppe um den charismatischen Lead-Shouter Stephen Johnson elegische, rhythmisch komplexe Songstrukturen, die sie mit diebischer Freude zertrümmert, sobald klar ist, in welche Richtung ein Stück sich überhaupt bewegen könnte.

Dabei ist der wütende Einsatz der jaulenden Slidegitarre immer wieder Mittel der Wahl, um Nervenkostüme zu zerreißen, dabei bleibt dennoch mehr als genug vom sinistren Groove übrig, um dem ganzen Sound eine erweiterte Dimension als durchaus tanzbares Material für Schwarzkittel-Diskotheken zu verleihen.

Seltsam allerdings, dass eine Compilation viel eher als zusammenhängendes, stringentes Werk funktioniert als die einzelnen Alben.