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DEATH VALLEY GIRLS

Under The Spell Of Joy

Nach diversen Tapes, 7“s und CD-Rs seit 2014 erschien 2016 das Debütalbum „Glow In The Dark“ auf dem übergriffigen, im Sommer 2020 aufgelösten Label Burger Records. Doch schon vor dessen Implosion waren DEATH VALLEY GIRLS aus Los Angeles 2018 mit „Darkness Rains“ auf Suicide Squeeze gelandet, wo nun auch wieder das dritte Album „Under The Spell Of Joy“ erschienen ist. Die Kernbesetzung ist mit Sängerin und Multi-Instrumentalistin Boonie Bloomgarden, Gitarrist Larry Schemel, Bassistin Alana Amram und Drummerin Laura Harris gleich geblieben, hier und da holte man sich Gäste ins Studio, mir gefällt besonders das immer wieder auftauchenden Saxophon. Und geblieben ist auch dieser betörende Soundmix aus Goth-Punk, Sixties-Garage, Psychedelic Rock, spooky Orgel und halligen Surf-Echos, die sich um die reizvolle wie markante Stimme von Bloomgarden gruppieren – Kate Bush kommt mir hier in den Sinn, aber auch Gitane DeMone von CHRISTIAN DEATH und Kat Arthur von LEGAL WEAPON. Eine Band muss zudem erwähnt werden – die Heavy Psych-Rocker JOY aus San Diego, die 2014 auf Tee Pee das Album „Under The Spell Of Joy“ veröffentlichten. Eine zufällige Namensgleichheit ist das nämlich nicht, denn es heißt, Bloomgarden habe an der Band respektive einem T-Shirt von denen mit diesem Satz darauf einen Narren gefressen – daher der Albumtitel. Insgesamt ist „Under The Spell Of Joy“ etwas psychedelischer ausgefallen als erwartet, was wiederum mit dem Konzept dahinter zu tun hat. Die Band wollte eine quasi-spirituelle Albumerfahrung schaffen – nein, die Band ist wohl nicht dem bösen Gift einer religiösen Verirrung zum Opfer gefallen, sondern verfolgte (erneut) das Ziel, eine an eine religiösen Zeremonie erinnernde Intensität zu schaffen. Interessant, dass ich beim letzten Album schon anmerkte: „Die singen immer wieder im Chor, das hat was Sakrales.“ Erneut ein äußerst gelungenes Album der DEATH VALLEY GIRLS, das sorgsam inszeniert und produziert und doch organisch wirkt.