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SNAKE

Undreams

2014 gründeten Mia Maria Johansson (gt, voc), Madeleine Frankie (synth) und Tess De La Cour (dr) in Stockholm SNAKE. Schon 2015 kamen eine Single und das Debütalbum „Cradle Of Snake“, wurden freundlich aufgenommen – und dann sieben Jahre Stille, bis jetzt, bis zum zweiten Album „Undreams“. Waren sie mit SNAKE zunächst noch aktiv, tourten, wurden in Schweden gefeiert, verschob sich der Fokus zwischenzeitlich auf andere Projekte, Tess etwa veröffentlichte 2019 unter dem Namen MEMORIA das Quasi-Soloalbum „Cravings“, Madeleine machte ein Album mit NIGHT TERROR, und Mia, die man auch noch von MEINE KLEINE DEUTSCHE kennt, meldete sich 2021 mit dem Soloalbum „Slay“ zurück. Gefühlt liegen also Welten zwischen dem Debüt und „Undreams“, das zwar grundsätzlich an den Erstling anknüpft, aber insgesamt „aufgeräumter“ wirkt, ohne jedoch diesen gewissen, nun, naiven Charme nicht verloren zu haben. Weiterhin sind SNAKE im wavigen Post-Punk/Pop zu Hause, mit einem drängenden Unterton, aber nicht so düster, wie man denken könnte. Ihr Trumpf ist das treibende, pumpende Schlagzeug, Tess wirkt fast schon so stoisch wie eine Maschine, und darauf sitzt glockenhell Marias Stimme, oft unterstützt durch Backing Vocals. Und hier sind wir an dem Vergleich angelangt, der mir etwas schwer über die Lippen geht, sich aber aufdrängt: Immer wieder kommt mir hier Kim Wilde in den Sinn – würden SNAKE „Cambodia“ covern, ich glaube, sie bekämen das perfekt hin. Klasse Album, das trotz klarer Genre-Bezugnahmen einen eigenen Weg geht. Einer der Hitkandidaten unter den zehn Songs: „Lost girl“ – das wurde wie „Falling“ auch schon vorab als Single veröffentlicht.