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WINTER DUST

Unisono

Es herrscht Uneinigkeit beim Ox-Fanzine hinsichtlich der Qualität der bisherigen Aufnahmen von WINTER DUST: Sägen die ins Süßlich-Liebliche abdriftende Melodien an den Nerven oder haken sie sich perfekt unter die Textzeilen, die Ewigkeiten überdauern? Die Affinität zu lebendigen und blitzsauberen Post-Rock-Monumenten ist weiterhin präsent. Die Texte auf „Unisono“ werden erstmals samt und sonders auf Italienisch intoniert. Beim Opener „Le decisioni degli altri“ haben die Corona-Maßnahmen deutliche Spuren hinterlassen, was in Kombination mit der um Pathos und Bedeutsamkeit ringenden Musik etwas fad wirkt, obwohl inhaltlich Zustimmungswürdiges in formschöne Harmonien hineingeschrien wird. Gesanglich ist es eher Emo als Post-Hardcore. Instrumental ist es Post-Rock der subtilen Art, der hier und da in den Hardcore abkippt, ohne das Aggressionspotenzial auszuschöpfen. Vielmehr ist „Unisono“ in jeglicher Hinsicht Pinzette statt Hammer und eher Tinyhouse als Kathedrale. Eine Zusammenarbeit von acht unterschiedlichen Labels hat dem Album das physische Leben, ein Leben auf Vinyl, geschenkt.