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ROLO TOMASSI

Where Myth Becomes Memory

Wenn eine Band das ausgewogene Zusammenspiel aus harten, unerbittlichen Schreipassagen und sanftem, zartem Gesang beherrscht, dann ROLO TOMASSI. Das hat die britische Band schon auf ihren vorherigen Alben unter Beweis gestellt. Mit „Where Myth Becomes Memory“ erscheint nun Jahr ihr neues Werk. Und trotz ihrer eigenen großen Fußstapfen setzen ROLO TOMASSI mit diesem neuen Album einfach noch einen größeren Fußabdruck drauf. Trotz ungewohnter Umstände bei den Aufnahmen (Sängerin Eva lebt getrennt von der Band in den USA) klingen sie selbstbewusster denn je. Nie war der Wechsel zwischen harten und sanften Passagen so dynamisch. Klingt „Closer“ zum Beispiel nach einem herzallerliebsten Popsong, bei dem sogar kurz cleane Vocals von Keyboarder James zu hören sind, folgt darauf „Drip“, das sich in einem langen Intro weiter und weiter aufbaut bis zur Explosion. Krasser und doch nicht zu gewollt ist der Bruch zwischen „Stumbling“ und „To resist forgetting“. Die Band lässt einem Raum zum Durchatmen, nur um dann wieder um so doller zu pushen. Für Nebenbei ist „Where Myth Becomes Memory“ nichts, aber das waren ROLO TOMASSI nie. Auf dieses Album muss man sich einlassen, es wirken lassen. Ansonsten erscheinen einige Stellen zu langatmig, zu überdramatisch. Aber das ist Teil des Spiels, Teil dieses runden Albums.