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CULK

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Das selbstbetitelte Debütalbum der blutjungen Wiener Formation CULK hat einen Sound, der von den ersten Sekunden an verspricht, unverkennbar zu bleiben. Ebenso düstere wie getriebene Post-Punk-Klänge verweben sich mit einer Gesangmelodie, die entfernt an das phänomenale OATHBREAKER-Stück „10:56“ erinnert, um unmittelbar davon abzuweichen und in einen der textlich fantastischsten Refrain-Abschlüsse seit langem zu münden: Die Zeile „Begierde oder Scham“ versammelt, eingewoben in ihren Klangteppich, eine so eindrückliche Verbindung von Beziehung, Lust und Gewalt, dass es einem beim Hören kalt den Rücken runterläuft.

Ähnlich ambivalente Gefühle vermitteln die folgenden sechs Lieder, die Goethes beide „Faust“-Teile im freiest möglichen Sinne und unter Zuhilfenahme ausfransender Gitarrenwände interpretieren oder die „Vollendung“ in einer so unaufdringlichen Eindringlichkeit besingen, dass sie lange nicht mehr aus dem Kopf weicht.

Was für ein Erstlingswerk.