SPEAR OF DESTINY

Morning Star CD

Sehen wir es realistisch: Kirk Brandon hat dieses Album aus ganz klar auf der Hand liegenden Gründen unter dem Namen SPEAR OF DESTINY veröffentlicht. War sein grandioses 95er Album "Stone In The Rain" noch unter dem Namen KIRK BRANDONS 10:51 erschienen (war zwischendurch eigentlich was?), so ist "Morning Star" jetzt also die Wiederkehr von SPEAR OF DESTINY, die Anfang bis Mitte der Achtziger eine der interessanteren, aber zum Ende hin auch nicht mehr so tollen Wave-Pop-Bands aus England waren.

Soundmäßig hat die neue Platte mit deren Fönwellen-Popper-Pop rein gar nichts zu tun, aber wiederum sehr viel mit "Stones In The Rain", will heißen, das ist großartiger Alte Männer-Pathos-Rock, und darauf stehe ich ja.

Beim kurzen Abgleich der Line-Ups konnte ich übrigens keine Überschneidungen zu den alten SPEAR OF DESTINY feststellen, und nachdem in Sachen Achtziger derzeit ja wieder was geht, sei's Mr.

Brandon gegönnt, mit dem alten Namen vielleicht noch ein paar mehr Leute zu erreichen - verdient hätte es dieses Album, das wie alle Bands, in denen der Herr gespielt und gesungen hat (THE PACK, THEATRE OF HATE), von seiner prägnanten Stimme lebt.

Gut und persönlich die Texte, mit einem bisweilen resignativen bis zynischen Unterton, aber auch einem recht klaren politischen Statement zu Genua in "Mayday". Ein Album, das mir rundum gut gefällt - die Frage ist nur, wieviele andere Leute das auch so sehen...

(49:24) (8/10)