LUSH RIMBAUD

The Sound Of The Vanishing Era

Man muss es so pauschal sagen: Die italienische Musikszene interessiert hierzulande kein Schwein. Es gibt vereinzelt mal eine Band von südlich der Alpen, die man wahrnimmt, etwa die MOJOMATICS oder KLASSE KRIMINALE, doch das sind Einzelfälle.

Ob es LUSH RIMBAUD schaffen, außerhalb ihres vom Dämon Berlusconi heimgesuchten Landes mehr als ein Geheimtip zu werden, das wird sich erweisen. Sollte es nicht klappen, lag es aber sicher nicht an der Qualität ihres künstlerischen Schaffens.

Auf dem Nachfolger des Albums „Action From The Basement“ beschäftigt sich die Formation aus Ancona damit, wie Italien vielleicht doch noch zu retten ist vor „titty-tv“ und „political polenta“, vor dem Staatsmann mit Solariumbräune.

Explizit politische Texte treffen auf einen Hybrid aus Indie-Rock, Post-Hardcore und Electronic, ja, man hat den Eindruck, als fänden sich im Plattenschrank der Band vom vielen Spielen abgegriffene Alben von TRANS-AM und GIRLS AGAINST BOYS, SUICIDE und EL GUAPO, NEU! und ATARI TEENAGE RIOT.

Sie wissen, was sie (nicht) wollen, lassen für ihr Coverartwork den Philosophen Errico Malatesta auf einem Chamäleon gen Regenbogen reiten und haben auch englische Texte, so dass man nachvollziehen kann, worüber und wogegen hier gesungen wird.

Eindrucksvoll – wie wäre es mit einer Tour gen Norden?