EASTFIELD

Detonation Junction/Loadhaul To Lhasa

Urban Rail Punk. Nein, diese Schublade gab es bisweilen noch nicht. Für die nordenglische Band trifft sie allerdings perfekt zu. „Urban“, weil Birmingham allein urban genug ist ,und „Rail“, weil sich im Kosmos von EASTFIELD folgerichtig so ziemlich alles um Eisen und eben Bahnen dreht.

Willkommen im Lebensalltag einer heruntergekommenen Industriemetropole, die ihre Glanzzeiten infolge der stählernen Revolution erlebte. Die drei Punkrocker verarbeiten Niedergang und Aufbruch in zehn Midtempo-Songs, die britischer kaum sein könnten.

Dabei geht es überwiegend gemächlich, melodiös und stets mit einem Augenzwinkern zu. Witzig, wie sich das Rail-Thema durch (fast) alle Texte und die gesamte Außenwirkung der Band zieht, dabei Dinge wie Überwachungsstaat, kritischer Konsum und Egomanie aufgegriffen werden.

Der beste, weil eingängigste Track, „Keep on tracking the train“, trägt dann auch schon im Titel, worum es den drei Rail-Punx geht. 15 Years – 3 Chords. „Loadhaul To Lhasa“ ist dann ein wenig der Gegenentwurf zum regulären Album.

Denn da gibt es drei Songs in jeweils drei unterschiedlichen Versionen, die so gar nichts mit dem sonst schnörkellosen Achtziger-Jahre-UK-Punkrock zu tun haben (wollen). Als – teilweise elektronisches – Experiment geht das okay, am besten sind die Briten allerdings in ihren ureigenen Genre.

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