DRITTE WAHL

Foto© by Robert Eikelpoth

My lyrics

Der Text von „Zusammen“ vom neuen DRITTE WAHL-Album „3D“ ist eine lyrische Meisterleistung. Dass das Ganze mit einem Augenzwinkern gemeint ist, wird spätestens beim großartigen Video zu dem Song klar. Sänger Gunnar spricht mit uns ein wenig über die Schwierigkeiten, einen solchen Text zu schreiben, und mehr.

Okay, ich habe gerade zum ersten Mal das Video zu „Zusammen“ gesehen ... und im ersten Moment dachte ich wirklich kurz, das kann nicht euer Ernst sein. Dann war klar, das ist nicht euer Ernst. Ist das die Reaktion, die ihr generell auf den Song bekommt?

Ja klar, es waren erst einmal viele Leute irritiert, aber die meisten haben die Ironie spätestens mit dem Erscheinen des Videos verstanden. Die Idee zu diesem Song hatte ich schon ziemlich lange und auch einen Großteil des Textes schleppe ich schon seit Jahren mit mir herum. Es geht ja eigentlich um nichts, nur so ein paar Schlagwörter wie „Zusammen“ und „Weg“ und „Straße“. Dazu kommen noch jede Menge Ohos und fertig! Es gib im Englischen wie im Deutschen so viele Songs, die genau auf dieser Mischung basieren, und die wir selbst ja zum Teil auch ab und an abfeiern, bei denen man aber bei genauerer Betrachtung schon manchmal ins Grübeln kommt. Was wollen uns die Künstler damit sagen? Unser Song „Zusammen“ ist eine liebevolle Spitze in diese Richtung, ein Augenzwinkern, eine Parodie, die eine bestimmte Art von Songs aufs Korn nimmt.

Wie lange sitzt man an so einem sprachlichen Meisterwerk wie „Wenn wir zusammen sind, dann sind wir zusammen“? Also ernsthaft, wie schwierig ist es, auf dem Level zu texten?
Ganz ehrlich, das war gar nicht so einfach. Wenn man sich auf dieses dünne Eis begibt, muss man natürlich auch aufpassen, dass man nicht einbricht. Das scheint uns ganz gut gelungen zu sein, denn es gibt viele Leute, die die Ironie erkennen, aber auch einige, die das für einen „richtigen“ neuen Song von uns halten, und davon noch einige, denen das richtig gut gefällt!? Das muss man auch erst einmal hinkriegen! Insgesamt ist das Rezept aber recht einfach: Man nehme einen Text und streiche ihn so sehr zusammen, bis jeglicher Sinn verloren ist. Im C-Part etwa heißt es ja: „Wenn dann einer, dann kommt ein anderer dazu, und wenn dann beide, und auf der Straße“ – da ist eigentlich nichts drin, gar nichts. Dann kommt noch „die Polizei“, die da überhaupt nicht reingehört, und man erwartet vielleicht, dass sich das Ganze am Ende noch auflöst und zur Sprache kommt, was den beiden denn nun passiert, aber die Antwort ist und bleibt „oho“ und liegt damit im Verborgenen.