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NATHAN GRAY

Rebel Songs

Dass so eine Platte ausgerechnet vom BOYSETSFIRE-Sänger Nathan Gray veröffentlicht wird, darf am Ende niemanden überraschen. Schließlich stand er eigentlich schon immer – also zumindest fast immer – für das Niederreißen stilistischer Grenzen. Seine zwölf „Rebel Songs“ reißen genau die Grenzen, Wände und Erwartungen all derer ein, die mit einer weiteren punk-folkigen Singer/Songwriter-meets-Backing-Band-Platte gerechnet haben. Gray nimmt sich ein Beispiel an Billy Bragg, Bob Dylan und Bob Marley (und, um die Liste noch fortzuführen, auch an Biggie Smalls) und macht klar, dass es eigentlich egal ist, wie eine Message transportiert wird. Hauptsache, es fühlt sich gut und hoffnungsvoll an. So kommt es, dass Gray sich langsam an HipHop-Songs herantastet und trotzdem noch die Punkrock-Fahne hochhält. Absolute Hörempfehlungen sind „Rebel songs“ und „No pasarán“, die auch noch mal seinen Stellenwert in einer Szene verdeutlichen, deren Grenzen er hier verschwimmen lässt. Auch die Gefahr, sich in der Vielfalt zu verlieren, wischt Gray mit einem sympathischen Lächeln weg.