BAD SUNS

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Zwischen Blade Runner und Terminator

BAD SUNS melden sich mit ihrem vierten Album „Apocalypse Whenever“ zurück und versprühen damit mitten im Winter nicht nur Sommer-Vibes, sondern auch das Flair der Achtziger Jahre. Sänger Christo spricht mit uns über die bizarre Realität, in der wir gerade leben, und wie diese ihr neues Album beeinflusst hat.

Euer neues Album erscheint nächsten Monat und es heißt „Apocalypse Whenever“, und ich muss sagen, dass der Titel nicht sonderlich aufmunternd klingt, vor allem inmitten einer Pandemie!

Der Titel stand erst ganz am Ende des Prozesses fest. Als ich noch in der Schule war, habe ich einen „Kurzfilm“ über das Ende der Welt gedreht, eine Art Komödie, und der Vater eines Freundes schlug vor, ihn „Apocalypse Whenever“ zu nennen, als Anspielung auf den Film „Apocalypse Now“. Eines Tages stand ich unter der Dusche und habe über den Titel des Albums nachgedacht, und diese Worte kamen mir in den Sinn. Ich glaube, wir wollten damit ein bisschen ironisch sein, während „Apocalypse Now“ sehr dringlich klingt – „Apocalypse Whenever“ ist ein bisschen mehr Laissez-faire. Anstatt den Ängsten der Zeit zu erliegen, werden wir einfach das Beste tun, was wir können, um unser Leben im Moment zu leben und einen Sinn in dem zu finden, was wir können, anstatt einfach aufzugeben.

Im Presseinfo heißt es, dass die Geschichte des Albums in einem fiktionalen L.A. spielt – kannst du diese Story näher erklären und wie ihr sie auf dem Album untergebracht habt?
Während wir dieses Album machten und ich die Songs schrieb, wurde ich von vielen verschiedenen Dingen inspiriert. Eine Menge Filme und Literatur. Vor allem habe ich viele Werke des Autors Haruki Murakami gelesen. Es gibt diese Art von träumerischer Unbestimmtheit, halb Realität, halb Fiktion, die sich durch viele seiner Bücher zieht, und das fand ich ziemlich faszinierend, denn ich liebe diese Vorstellung, in einem Zustand zu sein, in dem man nicht sicher ist, was Realität und was Traum ist. Und so hat sich das Jahr, in dem wir das Album gemacht haben, auch angefühlt. Die Dinge waren anders. Man lief draußen an Orten herum, die normalerweise voller Menschen waren, aber sie waren einfach leer, es war wie eine Geisterstadt. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich, und ich dachte, dass ich diese bizarre, traumartige Qualität, die das Leben damals hatte, einfangen wollte. In der Bildsprache des Albums habe ich also das Los Angeles von heute mit dieser Art von postapokalyptischer Stadt vermischt.