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ATLASES

Between The Day & I

Das dritte Studiowerk der Finnen dürfte genau den Nerv der „neuen“ Experimental-Generation treffen: Hier verbinden sich flächige Synthies und sphärische Riff-Berge, post-rockige Ausschweifungen und elektronische Einsprengsel mit rhythmisch-knackigem Gehaue und gurgelndem Gebrüll. Wobei die wuchtige, aber ausgesprochen brillante Produktion die zehn Tracks dann auch noch allerbestens in Szene setzt. So bolzen „Singulars“ und „Versus“ herrlich djentig aus den Membranen, während das shoegazige „Earthshine“ mit viel Atmosphäre und vereinzelten, aber umso wirkungsvolleren Wut-Eruptionen punktet. Neben einem bemerkenswerten Abwechslungsreichtum – nicht zuletzt bedingt durch das stete Wechselspiel von Klar- und Schreigesang – bewerkstelligt es der Sechser außerdem, den Songs jenen typisch düsteren Flair einzuhauchen, für den Musikliebhaber finnische Formationen wie HANGING GARDEN, SWALLOW THE SUN oder auch AMORPHIS seit jeher schätzen. Und auch, wenn sich ATLASES freilich in etwas anderen Gefilden bewegen: Pünktlich zur Frühlingszeit gibt es mit „Between The Day & I“ nicht nur einen richtig guten, sondern vor allem schummrig-schweren Soundtrack auf die Ohren.