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DEATH BY STEREO

We’re All Dying Just In Time

Der gestreckte Mittelfinger auf dem Cover der neuen DEATH BY STEREO-Platte ist unübersehbar. Die Kalifornier setzen dem Mainstream seit ihrer Gründung im Jahr 1998 ein Kontra entgegen – lautstark, unangepasst und zynisch, aber immer auch partytauglich. „We’re All Dying Just In Time“ stellt diesbezüglich keine Ausnahme dar. Die Soli von Shredder-Gott Dan Palmer sind legendär und eines der Markenzeichnen der Gruppe. Und dann ist da natürlich noch Frontmann Efrem Martinez Schulz, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht, wenn er unbequeme Wahrheiten und die daraus zu ziehenden Konsequenzen formuliert. Die Band aus Orange County ist inzwischen seit mehr als zwei Dekaden im Geschäft. An der rebellischen Grundhaltung des Quintetts und dem Wunsch, für positive Veränderungen einzustehen, hat sich nichts verändert. Die siebte Platte bringt es auf rund 33 Minuten Spielzeit, während der DEATH BY STEREO ihre Qualitäten optimal zur Geltung bringen und exakt das machen, was man von ihnen hören will. Zwischen Aufbegehren, Protest und Zuversicht geht es durch schroff-hymnische Nummern, die sich aus Hardcore, Punk und den famosen Metal-Riffs von Dan Palmer speisen. Nicht nur beim Shredden ist immer wieder auch ein Augenzwinkern mit dabei. Für die teils enorm ausladenden Chöre auf „We’re All Dying Just In Time“ gilt das nicht minder. Von seinem Charakter her ist das Album ob des aktuellen Umfelds in den USA und auf der Welt dennoch insgesamt düster und heftig.