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YC-CY

Everytime I Close My Eyes

Ohne sich zu wiederholen, kreieren YC-CY etwas, das einem unwirtlichen, dunklen Kosmos am nächsten kommt. Schon mit den ersten Tönen weißt du, dass du es hier mit etwas wirklich Gewaltigem zu tun hast, das du in seiner ganzen Größe auf keinen Fall beim ersten Mal auch nur annähernd erfassen oder gar verstehen wirst. Die Songs treffen bei mir Nerven, die seit Monaten blank liegen, zielgerichtet und mit einer Vertrautheit, die erschreckend angenehm ist, auch wenn alles, was diese Platte ausstrahlt, nichts ist als tiefste Dunkelheit. So hätte er geklungen, der Soundtrack zu Dante Alighieris „Inferno“, wenn er sich denn mal um eine angemessene Verfilmung gekümmert hätte. Eine Kakophonie zwischen Elektro-Noise, Bombast, Wahnsinn, Genie, Shoegaze, Industrial, nicht von dieser Welt und der Sound, den dieser Planet kurz vor dem Untergang verdient hat. Gekonnt und brutalst gemastert in der Tonmeisterei, mit einem Nicht-Artwork, das die Platte nahezu komplett auf die Musik reduziert. Diese absolute Schwärze hat nichts von diesem introvertierten Selbstmitleid von pubertierenden Menschen, die sich die Haare färben und vor Friedhöfen abhängen, das hier ist nichts als Finsternis und Chaos auf einer Ebene, die Milliarden Lichtjahre davon entfernt ist, irdisch zu sein. Musikalisch haben die Schweizer noch mal eine völlig neue Ebene erreicht, und wieder steht die Frage im Raum, was danach noch kommen soll?