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LES ROBOTS

Exploring The Boundaries Of The Multiverse

Neben der ausnahmslos talentierten Fleur ist nun auch deren Produzent Arjan Spies mit seinen ROBOTS bei Soundflat gelandet. Zunächst erschien dort (auf dem Sublabel Topsy-Turvy) die EP „Extracts From The Multiverse“, nun legen jedermanns liebste „Space Bastards“ gleich ein ganzes Doppelalbum nach. Darauf bleiben „R-JoHN“ und sein Buddy D.V.R. ihrer Formel treu und setzen auf instrumentalen Spaceage-Retro-Beat, der seine Inspiration offensichtlich von Joe Meeks TORNADOS und auch dessen legendärer „I Hear A New World“-LP bezieht. Das Instrument der Wahl ist bei vielen Songs die Univox-Clavioline, mit deren krächzendem Sound die wehmütigen Melodien einen ganz eigenen Charme entfalten. Natürlich sind aber auch die Instro-Gitarristen der frühen Sixties wie die SHADOWS, VENTURES und nicht zuletzt die SPOTNICKS für das Album von größter Bedeutung. Je weiter sich die ROBOTS in entfernte Klanggalaxien vorwagen, umso mehr lassen sich auch Bezüge zu Avantgardisten und Abstraktionsmeistern vom Schlage Tom Dissevelt, Kid Baltan und sogar Raymond Scott ausmachen. Dabei bleibt das Album über alle vier Seiten hindurch hörbar, selbst die abgedrehtesten Soundideen dienen hier in letzter Instanz nur dem Song, und das Songwriting ist so zeitlos wie anspruchsvoll. Easy Listening trifft auf rauhe Surfbeats, Exotica und Sphärenklänge gehen Hand in Hand, und das resultiert in stattlichen 21 Songs, deren halsbrecherische Inszenierung und dramaturgisch geschickte Sequenzierung das Album zu einem Dauerbrenner mit hohem Nachhaltigkeitsfaktor machen.