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MADSEN

Na gut dann nicht

Jeder geht mit der Corona-Pandemie anders um. Die einen verkriechen sich in ihren Wohnzimmern und versuchen Netflix leerzuschauen. Die anderen gehen jedes Wochenende auf die Straße und demonstrieren gegen Maskenpflicht und für ihren neuen Führer Attila Hildmann. MADSEN haben den Lockdown sinnvoll genutzt und einen Blick tief in die eigene Vergangenheit gewagt. Als sie noch in Jugendzentren aufgetreten sind und Bands wie SLIME, DAILY TERROR oder SCHLEIM-KEIM verehrt haben. Eigentlich wollten sie ja ein bereits fertig geschriebenes Album aufnehmen und dazu eine Tour spielen. Dann kam Corona. Ohne viel nachzudenken, haben sie 13 Songs aufgenommen, die mal klingen wie die RAMONES, mal wie eine Deutschpunk-Band alter Schule. Eins haben die Songs alle gemeinsam: sie machen einfach Spaß. Man kann sich richtig vorstellen, wie sie im Studio eine Palette Dosenbier nach der anderen geleert haben, dann kamen die Nachbarsbuben vorbei und durften auch mal ins Mikro brüllen. Ein Album völlig ohne Kalkül und Verkaufsinteressen. Ob das nächste MADSEN-Album ähnlich klingen wird, darf allerdings bezweifelt werden. Aber vielleicht können sie zumindest einen Teil ihrer Spontaneität beibehalten. Und natürlich den DIY-Modus: aufgenommen im eigenen Studio, veröffentlicht über das eigene Label Keek Records und unterstützt von Arising Empire.