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MARATHONMANN

Maniac

Die Reaktionen auf die ersten Singles vom neuen Album der Münchner waren durchaus durchwachsen. Denn wo das Quartett in der Vergangenheit für Post-Hardcore mit emotionalen Texten stand, hält auf „Maniac“ Achtziger-Jahre-Synthie-Pop Einzug. Schon in den Songtiteln und Texten verbergen sich mal mehr, mal weniger offensichtliche Anspielungen auf die Pop-Kultur der Achtziger Jahre – „Die unendliche Geschichte“, „Indiana Jones“, „Star Wars“, „Zurück in die Zukunft“ – die Liste ist endlos. Ob sich die Band um Sänger Michael Lettner nun einen Gefallen getan hat, ausgerechnet mit „Auryn“, „1985“ und „Diamant“ die Songs zu veröffentlichen, die mit am stärksten mit dem gewohnten Sound brechen, sei mal dahingestellt. Unterstützt von der KOCHKRAFT DURCH KMA-Keyboarderin Nicki Frenking, die den Klang der Achtziger gekonnt mit in den Gesamtsound von MARATHONMANN einbringt, ist „Maniac“ ein durchaus mutiges Album, da es mit den Erwartungen an die Band bricht und mit Sicherheit einen Teil ihrer Hörerschaft verschrecken wird. Ob jetzt wirklich, wie erhofft, neue Fans mit „Maniac“ erreicht werden können, wird sich zeigen. MARATHONMANN sind 2023 durchaus noch MARATHONMANN, mit anderer Instrumentierung wäre das alles nicht so weit vom alten Sound weg, wie man vielleicht im ersten Moment gedacht hat, wird aber bestimmt viele alte Fans erst mal herausfordern.