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HEADS.

Push

HEADS. (weiterhin mit Punkt) legen mit „Push“ ihr zweites Album vor. Schon alleine mit dem Artwork – das dieses Mal auffällig rot und nicht zurückhaltend schwarz und grau gehalten ist – schlägt das Noise-Post-Punk-Trio das Ruder in eine andere Richtung. Der Gesang von Ed Fraser bleibt unverkennbar. Allerdings klingt er auf „Push“ nicht mehr grundsätzlich beruhigend, sondern unangepasst („Weather beaten“), mahnend und wütender. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger deutet sich ein stärkeres Konzept an. Der düstere Einstieg, der sich in „Empty towns“ wie ein kühles Pumpen von Maschinen anhört, löst sich im Verlauf der nächsten beiden Songs erstmal vermeintlich auf. Allerdings schwebt die böse Vorahnung wie ein Damoklesschwert über den Hörer*innen, drängelt wie ein dunkler Schatten mahnend im Rücken. Und wenn uns HEADS. im herrlich leise auslaufenden und schon fast böse, elegisch anmutenden „Paradise“ eben genau dieses vorgaukeln, nur um die Illusion dann mit dem abschließenden „As your street gets deserted“ vollends zu entzaubern, dann fühlt sich „Push“ an wie ein böser Fiebertraum, ohne die Möglichkeit zu erwachen. Denn es bleibt nicht anderes übrig, als zurück auf Null zu trotten und einen erneuten Ausflug in die postapokalyptische Einöde zu unternehmen, nur um sich zwischendurch an den Hoffnungsschimmern laben zu können.