Foto

DUVEL

s/t

Als „heroic underdog rock’n’roll“ bezeichnet das Team des famosen Fysisk Format-Teams aus Oslo, Norwegen die Musik von DUVEL aus ebenfalls Oslo. „Attempts At Speech“ war 2018 das Debütalbum der erst in Jahr davor gegründeten jungen Band, die sich damals durchaus begeisternd am britischen Post-Punk circa 1980 abarbeiteten (Hint: JOY DIVISION), seitdem aber deutlich weiterentwickelt haben und näher dran sind an potenziell radiotauglichem Pop als so ziemlich jede andere Band auf dem für musikalischen Extremsport bekannten Label. „Human“ etwa – Zufall – erinnert mich durchaus an die späteren HUMAN LEAGUE, aber auch der Brit-Pop der Neunziger kommt in den Sinn. Hymnische, euphorische Melodien und schwelgerische Harmonien treten immer wieder prägnant in den Vordergrund, Piano-Parts mischen kräftig mit, bei „Rooftops“ auch Saxophon, und dann ist da auch dieser lässige SPANDAU BALLET-Touch, in den weniger euphorischen Momenten erkenne ich Spuren von ECHO & THE BUNNYMEN. War das Debüt noch JOY DIVISION, ist das hier NEW ORDER – der Pop-Sog hat die Band voll erfasst, und die Frage ist, wo das hinführt. Vieles an den neun Songs ist schon ziemlich gut, was fehlt, ist bislang noch ein Hit, ein Ohrwurm, ein richtig prägnanter Song. Gepresst wurden von dieser LP lediglich 250 Stück – mehr an Aussage über die Richtung, in die sich das Musikbiz bewegt, ist nicht zu machen.