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STOMPER 98

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Bäm, STOMPER 98 sind zurück im Ring und bereit für jeden Kampf! Tougher und smarter denn je, um nicht zu sagen: Noch nie war die Band so on fire und bissig wie auf ihrem selbstbetitelten, siebten Album. Das Ding hier ist eine Ansage! „Deutschland im Chaos“, „Alle gegen alle, jeder gegen jeden“, „Bleibt mir allesamt gestohlen“. Die sechs Herren – Mr. Lars Frederiksen komplettiert nunmehr die Antisocial Firm – lassen sich in ihren Way of Life nicht reinreden. Von niemandem! Gleich der Opener „Stachel im Arsch“ definiert unmissverständlich Zielgruppe und Schlagrichtung: „Skins und Punks und Artverwandte, Freunde der klaren Kante / Der Stachel im Arsch in ihrem System, unangepasst und unbequem / [...] Keine Zwänge, niemals folgen, Tradition schlägt jeden Trend!“ In 13 Songs wird textlich wuchtig und musikalisch zackig ausgeteilt. Intensiv und impulsiv thematisiert werden Verlust, Vergänglichkeit, Risse in der Gesellschaft, Zwänge, Enttäuschungen, Zusammenhalt, Skinhead-Kult – „Boots und Bier und Bomberjacken, ein wirklich ausgesprochen geiler Style [...] Parole Spaß und ganz viel Oi! Oi! Oi!“ –, Neid, Heuchelei, Missgunst und generell das Leben und Erleben vom Kommen und Gehen, stets aus der Außenseiter-Antisocial-Perspektive. Der Tonfall ist entsprechend deutlich, geschönt wird nix. Straßenpunk! „Seit mehr als zwei Jahrzehnten, lassen wir euch wissen / Es bringt überhaupt nichts, uns ans Bein zu pissen [...] 25 Jahre Antisocial, unser Leben“, heißt es in „25 Jahre“. Dass dieses Album, erschienen übrigens auf dem eigens dafür ins Leben gerufenem Label, in dieser überzeugenden Kompromisslosigkeit daherkommt, ist ganz sicher den schicksalhaften Begleitumständen seiner Entstehung zu verdanken. Ein böser Arbeitsunfall hat Sebi für Wochen außer Gefecht gesetzt und nur dank großem Glück kann er wieder auf beiden Beinen seinen Weg gehen. Soundtechnisch brennen die 13 Songs alles nieder und heben die Band auf ein neues Level. Besser klang die Band nie! Und ab sofort sollten sie bitte schön auch auf größeren Bühnen auftreten. STOMPER 98 sind heute wie ein wütender Derwisch zwischen LION’S LAW, DRITTE WAHL, CASUALTIES, TOXPACK und – gar nicht mal so wenig – frühen DTH. Dass sich der alte Hosen-Smasher „Die Farbe Grau“ nur zufällig mit „Auf die Stimmen einer Generation“ auf ein paar gemeinsame Hooklines trifft, scheint mir eher kein Zufall, aber sei’s drum, der Song ist klasse! Super sauber und druckvoll abgemischt, messerscharfe Hooks und Riffs und generell gutes Timing lassen keine Zweifel aufkommen, dass hier keine überhasteten Schnellschüsse abgefeuert werden, sondern präzise Attacken aus den Boxen knallen. Knock-out-Street’n’Roll auf Champions-League-Niveau! On top giftige und griffige Vocals. Sebi teilt aus und trifft genau dahin, wo’s wehtut. Instant-Classic! Oi!