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DETLEF

Supervision

DETLEF machen dort weiter, wo SUPERNICHTS nicht mehr konnten beziehungsweise wollten. Sie selbst nennen die Chose „Alltagspunk“ und das ist eine treffende Bezeichnung, die sich entsprechend in den Songtiteln niederschlägt: „Ich hasse Kopenhagen, obwohl ich noch nie da war“, „Rooftop Bar“, „Wie kann man sich nur nicht für Fußball interessieren“ – Hit um Hit wird sich am Alltagsleben abgearbeitet. Erfreulich, wie immer: Der erhobene Zeigefinger bleibt aus. Kein depressives Genöle Hamburger Schule, keine vulgäre Ruhrpott-Bierseligkeit, stattdessen gibt es auf „Supervision“ die volle Ladung Hardcore, wie er nach wie vor nur in Köln fabriziert wird. Geschwindigkeit und Wortwitz bleiben bei DETLEF die Hauptzutaten, auch wenn es manchmal etwas behäbiger als noch bei SUPERNICHTS zugeht – mitunter auch etwas direkter beziehungsweise politisch offensiver, wie im Song „Deutsche Männer“, der sich notwendigerweise einmal mehr am zutiefst missverstandenen „kleinen Mann“ abarbeitet, der es „denen da oben“ irgendwann (hoffentlich nicht) noch mal zeigen wird. Unterm Strich: Großartige Platte, die dem Vorgängeralbum „Kaltakquise“ in puncto Angriffslust und Spielfreude in nichts nachsteht.