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PARQUET COURTS

Sympathy For Life

Tarotkarten, damit kann man ja beinahe nichts falschmachen, das sieht auch abgewandelt fast immer gut aus. Lässt sich außerdem super anderweitig einbauen. Machen die Herren aus New York selbstredend auch, bei elf weltweit gestreuten Überraschungsevents, mal performt das Lesbian & Gay Big Apple Corps bei einem Marsch durch NYC den Track „Walking at a downtown pace“, mal begleitet ein Clown oder eine Mariachi-Band die Vorstellung eines neuen Songs, mal gibt Frontmann Andrew Savage eine Zeichenstunde. Jedes Event passend zum Thema des jeweiligen Songs, die selbstredend alle ihre eigene Tarotkarte bekommen haben (ein kompletter Kartensatz liegt der limitierten Vinyl-Edition bei). Konzeptuell und visuell eine runde Sache. Auch musikalisch beschreitet man wieder ein Stück weit neue Wege, funkige Rhythmen mit groovigen Basslinien reiben sich an garagigem Psychedelic Rock. Also Acid House à la Manchester anno 1990? Nicht ganz, dazu ist der Gitarrenrock-Anteil doch zu dominant. Eher THE WHO mit PRIMAL SCREAM im Vorprogramm. Oder so. Mit textlich mal mehr, mal weniger verschlüsselten Kommentaren zum Status quo der gesellschaftlichen Gegenwart in- und außerhalb der eigenen digitalen und analogen Bubble. „It’s more than surviving a marathon of anger / Now it’s time everyone gone to work“ – passend zum Song ist übrigens eine Wählerregistrierungsorganisation beim Event (und auch später auf Tour) mit dabei.