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NOTHING

The Great Dismal

„Paradise is always somewhere / Paradise is somewhere else“. Die bipolare Störung des NOTHING-Frontmanns Domenic Palermo schlägt auf „The Great Dismal“ heftig durch. Nicht nur in depressiver Ausprägung, auch manische Episoden finden in fast schon euphorischen Riffs ihren Weg auf dieses Album. Dass harte Gitarren, düstere Texte und ein hoffnungsvoller Grundton kein Widerspruch in sich sein müssen, beweisen NOTHING hier wirklich eindrucksvoll. Wie es dazu kam? „Der Mensch kämpft zunächst gegen sich selbst, dann gegen die Dinge, die er selbst erschaffen hat, und zuletzt gegen die Angriffe der Erde und des Universums. Es geht darum, dass man seinen Frieden mit der Tatsache macht, dass alles zu Ende geht“, erklärt Palermo und bringt damit gleichzeitig auch die Zeichen dieser Zeit auf den Punkt. „In time anything will fade / Everything decays“. Ein epischer Abgesang auf Ursprung und Untergang also? Das Positive im sich selbst verschlingenden schwarzen Loch? Hm. Davon mal ganz abgesehen dürften diverse ungewöhnlich eingefärbte Splatter-Vinyl-Versionen so manches Sammlerherz höher schlagen lassen und hoffentlich ein wenig dringend benötigtes Bargeld in die mittlerweile doch arg gebeutelte Künstlerkasse spülen.