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TRIAL

The Early Years

TRIAL waren Mitte bis Ende der Neunziger Jahre eine sehr aktive Straight-Edge-Hardcore-Band, die nie die ganz große Beachtung bekam, die sie verdient gehabt hätte. Sie kommen aus Seattle und erinnern mich vom Sound her an die alten BANE.

Beide spielten auch gelegentlich zusammen und die Sänger der Bands verstanden sich außerordentlich gut. 1999 erschien auf Equal Vision die CD „Are These Our Lives?“. Alles andere, was davor erschienen war, findet sich auf dieser Doppel-LP wieder, was die Singles „Through The Darkest Days“ (1996), „Foundation“ (1997) und „I’m Still Screaming – Live“ (1999) wären, dazu das Demo.

All das wurde für diese Veröffentlichung remastert und hört sich verdammt gut an. Politisch und textlich hatte die Band außergewöhnlich viel zu sagen, was hier aus dem langen Vorwort, dazu aus zwei von Sänger Gregs hochinteressanten Tourtagebüchern und den Linernotes zu jedem Song hervorgeht.

Die Band beschäftigte sich beispielsweise mit der Kolonialgeschichte Amerikas und dem Leid der Ureinwohner (auch im Song „500 years“) oder auch dem der Billiglöhner, die in den Nike-Fabriken in Asien schuften.

Das Booklet ist mit 28 Seiten ein kleines Buch geworden in dem auch noch knapp fünfzig wunderbare Fotos abgedruckt sind, die die Band meist im Pit zeigen. Bei den 25 Songs ist neben „Crucified“ von IRON CROSS eine weitere Coverversion enthalten, „Red hot“ von MÖTLEY CRÜE.

TRIAL covern ihn nicht, als würde er in ihr Repertoire gehören, nein, sie versuchen ihn richtig nachzuspielen, inklusive des hohen Gesangs – getreu dem Motto: „It’s ok to smile in hardcore“, wie es im Tagebuch geschrieben steht.