DROWNS

View From The Bottom

Hallo. Einmal mit der Zeitmaschine bitte zurück in die Neunziger. Oder man hört eben THE DROWNS. Das kommt dem schon ziemlich nahe. Hymnischer Punkrock, bei dem der Kopf beim ersten Hören mitwippt und ab dem dritten Durchlauf kann man mindestens die Refrains mitsingen. Beste Voraussetzungen also, um bei der nächsten nächtlichen Irrfahrt für den richtigen Soundtrack zu sorgen. Zielsicher steuern THE DROWNS auf „View From The Bottom“ durch den täglichen Bullshit und anstatt daran zu verzagen, spielen sie sich den Frust von der Seele und haben dabei sogar noch ein fettes Grinsen im Gesicht. Klar, die zusammengenommen mehr als vierzig Jahre Punkrock-Erfahrung aus den jeweiligen anderen Bands (THE SHELL CORPORATION, THE BRIGGS, SUCCESS) macht sich da schon bemerkbar, aber das Herz bleibt ja nicht von alleine am richtigen Fleck. Und wenn man dann noch zu Songs tanzen kann, bei denen es um heroinabhängige Freunde („Where’s Bobby?“) geht, dann hat das tatsächlich einen bitteren Beigeschmack, aber was ändert das schon? Drogen sind immer noch scheiße und die Welt da draußen ist keine gute. Egal ob man nörgelt oder eben tanzt. Schön ist beides irgendwie, bei THE DROWNS überwiegt aber eindeutig das Gute. Wenn schon alles scheiße ist, kann man ja wenigstens lauthals dazu mitgrölen.