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WHITE SPARROWS

Zwischen Liebe, Hass und Suff

Seit mehr als zehn Jahren stehen die WHITE SPARROWS aus dem idyllischen Südhessen bereits auf der Bühne und sind damit definitiv kein unbeschriebenes Blatt mehr. Mit ihrem flotten Punkrock und klarer antifaschistischer Kante sorgen sie gerade wieder für frischen Wind in der deutschsprachigen Musik. Denn auf Sbäm Records kommt nun das neue, dritte Album „Zwischen Liebe, Hass und Suff“, das nur so vor Mitsingmelodien strotzt. Stilistisch ist das eher in der Ringecke von BROILERS und DIE ÄRZTE verankert, dazu eine Prise kalifornischen Fat Wreck-Sounds im Stile von NO USE FOR A NAME und garniert mit einigen ruhigeren Pop-Elementen – hier wird Vielseitigkeit gekonnt ausgelebt. Auch textlich bewegen sie sich fernab jeglicher Parolenhaftigkeit, haben diesmal noch tiefer in der emotionalen Ballastkiste gewühlt und verarbeiten persönliche Dramen um Trauer und Verzweiflung, wie uns die vier auch im aktuellen Ox-Interview verraten. Wer aber die absolute Unverfrorenheit besitzt, sein Album mit einem schrägen Polka-Song mit Schifferklavier zu beginnen – betitelt als „Führerblues“ –, um darin abzurechnen mit den ekelhaften, braunen Kaspern des gegenwärtigen Politzirkus, der steht auch humortechnisch längst auf einer Stufe mit den legendären TERRORGRUPPE. Darauf erst mal einen Äbbelwoi!