FIRE IN THE ATTIC

I'll Beat You, City! CD

"I've seen our pictures on magazines / I've seen our faces on the screen of a cheap motel's TV", stellen FIRE IN THE ATTIC gleich zu Beginn etwas ungläubig fest. Dabei täten die Bonner gut daran, sich mit ihrem zweiten Album an diese Art der Aufmerksamkeit zu gewöhnen.

Denn bei aller Skepsis, die grundsätzlich gegenüber Deutschen angebracht ist, die mit so viel Inbrunst Hymnen singen: Diese Refrains schreien danach, mitgebrüllt zu werden. Auf "I'll Beat You, City!" befinden sich also nicht ohne Grund genau ein Dutzend Songs.

Der zwölfte Mann, das euphorisierte Publikum, ist in der Startaufstellung sozusagen schon inklusive. Und gerade im WM-Jahr dürfte so viel Stadiontauglichkeit natürlich auf jede Menge offene Ohren stoßen.

Doch anstatt jetzt, wie sonst im Musikjournalismus üblich, verzweifelt nach überseeischen Referenzpunkten zu fischen oder die vielen Schubladen des Genre-Schränkchens aufzureißen, um am Ende wieder doch nichts weiter als Unordnung angerichtet zu haben, soll an dieser Stelle einmal nur so viel gesagt werden: FIRE IN THE ATTIC lösen das in einem aus, was das aktuelle Sportstudio immer dem Fußball zuschreiben will.

Sie lassen dein Herz jedes Mal entfesselt jubeln, wenn sie einen Singalong nach dem anderen darin versenken. Soll Beckenbauer in diesem Jahr ruhig wieder einsam sinnierend über den Platz schlendern wie anno 1990.

Wir haben Besseres zu tun. Wir haben mitzusingen. (8)