LETTERS SENT HOME

Foto© by Felix Albertin

Neustart

Mit ihrem Sound zwischen düsterem Alternative Rock und modernem Post-Hardcore haben LETTERS SENT HOME aus Wolfsburg kürzlich ein Signing beim englischen Label Hassle Records eingefahren. Gitarrist Robin Werner erzählt von den Plänen der Band, die mit ihrer kommenden EP ein Kapitel beendet und ein anderes beginnt.

Die „Fire In Me“-EP ist als ein Best-Of der 2017 gegründeten Band zu verstehen, so Robin. Die A-Seite bietet drei Songs, wovon „Phoenix“ der älteste Track ist, der von der allerersten EP der Band stammt, und nun in neuem Glanz erscheint. „Wir haben diesen Song neu recordet, weil wir ihn immer noch lieben.“ Darüber hinaus finden sich mit „Fire“ und „Born to die“ zwei neue Songs, die sich zum einen poppig, zum anderen rockig zeigen. Die zweite Hälfte der EP präsentiert mit „Misery loves company“ den bisher erfolgreichsten Song der Band in drei Versionen. Einmal mit Joel Quartuccio von BEING AS AN OCEAN als Gast sowie in einer „Stripped“-Variante mit minimalistischer Klavierbegleitung und dezenter Orchestrierung und in einer Fassung, die ohne Gastfeature auskommt. Eine Besonderheit ist die Tatsache, dass es sich bei letzterer um eine exklusive Version handelt, die nur auf Vinyl erscheinen wird.

Mit dem Signing bei Hassle Records geht auch die erste London-Show der Band einher, die als Support von BLACKOUT PROBLEMS im November ansteht. Dass Hassle das richtige Label für LETTERS SENT HOME ist, war den vier Musiker:innen schnell klar. Mit zwei Frauen in der Band reiht sich die Gruppe aus Wolfsburg in ein auffällig diverses Roster ein, wie auch Robin feststellt. „Wir haben ziemlich früh mit Hassle genau darüber gesprochen. Es ist keine Label-Policy auf die sie achten, sondern hat sich ganz natürlich so entwickelt. Es ist auch kein klassisches Punk- oder Metalcore-Label in dem Sinne. Durch die Bank weg stehen die Bands in ihrer Einzigartigkeit im Fokus. Alle Signings sprechen ihre eigene Sprache und sind sehr ausdrucksstark und sehr divers.“ Auch die Tatsache, dass Bands wie BRUTUS, PETROL GIRLS, CASEY oder BLOOD COMMAND dieses Label ihr Zuhause nennen, bestärkte sie in ihrer Entscheidung. „Wir fühlen uns da sehr gut aufgehoben und sehr wohl.“

Lag der Fokus bisher auf der Gefühlswelt von Sängerin Emily, dem Umgang mit Traumata und Mental Health, wird sich der Blickwinkel bald ändern. „Wir wechseln von der Ich-Sicht auf die Perspektive unserer Generation auf diese Welt.“ Aktuell arbeiten LETTERS SENT HOME unter dieser Prämisse an ihrem Debütalbum, das für 2023 geplant ist. „Wir haben bestimmt 25 Songs geschrieben, die jetzt rumliegen und vollendet werden wollen“, sagt Robin. So stellen LETTERS SENT HOME die Weichen für eine aufregende Zukunft und zeigen mit ihrer kommenden EP, was die Band bisher ausmachte, auch weil sich bald ein neues Kapitel öffnet. Es wird eine große Veränderung geben in dem, wie sich seine Band gibt, kündigt Robin an. „Wir haben jedenfalls sehr viel vor und können kaum erwarten, damit richtig durchzustarten.“