OF MICE & MEN

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Selbst ist die Band

Die Kalifornier haben so manche Höhen und Tiefen durchgemacht. Nun steht die Band mit ihrem neuen Studioalbum bereit. Dazu ein paar Fragen an Sänger und Bassist Aaron Pauley, der sich außerdem auch um den Mix und das Master von „Tether“ gekümmert hat.

Tether“ wird euer achtes Album sein – in all den Jahren ist viel passiert. Was denkst du, wie haben sich OF MICE & MEN zu der Band entwickelt, die sie 2023 sind?

Ich denke, dass unsere Liebe zu dem, was wir tun, nämlich Musik machen, mit jedem Projekt größer geworden ist. Im Laufe des Bandlebens ist viel geschehen, und Musik war und ist immer das wichtigste Medium, mit dem sich jeder von uns ausdrückt.

Vom Abmischen und Mastern der Platte bis zur Gestaltung des Artworks – viele Aufgaben werden von der Band selbst übernommen. Wie wichtig ist es für euch, die Kontrolle über jeden Aspekt von OF MICE & MEN zu haben?
Ich glaube nicht, dass es so sehr um Kontrolle geht, sondern eher um die Fähigkeit, die Arbeit so zu erledigen, dass das Ergebnis auch mit unserer Vision übereinstimmt. Wir sind einfach in der Lage, diese Dinge zu tun, also tun wir sie auch, da wir diesen schöpferischen Prozess lieben und genießen.

Du hast gesagt, dass du dich nicht so sehr darauf konzentrierst, wie es klingt, sondern wie es sich anfühlt – ich frage mich, wie schwer das ist, wenn man sein ganzes Leben lang Musiker war und versucht, einen anderen Blickwinkel auf seine Musik zu bekommen?
Das ist definitiv etwas, auf das ich achten muss. Der Hörer nimmt die Emotionen des Songs auf, bevor er irgendetwas anderes wahrnimmt – sogar bevor ein Wort gesprochen wird.

Welche Gefühle wolltest du bei der Entstehung von „Tether“ erzeugen?
Jeder Song hat seine eigene Geschichte und seine eigenen Gefühle. Sie reichen von Verzweiflung über Sehnsucht bis hin zu Hoffnung, Widerstandskraft und Triumph.

„Tether“ handelt von Depressionen, Einsamkeit und existenzieller Angst – alles Empfindungen, die viele von uns in dieser Post-Corona-Welt mit vielen anderen Krisen spüren. Wie kann Kunst im Allgemeinen den Menschen helfen?
Ich glaube wirklich, dass der Akt des Schaffens einen Sinn ergibt, und Menschen gedeihen, wenn sie das Gefühl haben, etwas Sinnhaftes zu tun. Wenn man erfüllt ist und Spaß an dem hat, was man macht, ist das sehr förderlich für die geistige Gesundheit.

„Warpaint“ ist die erste Single von „Tether“ – inwiefern repräsentiert dieser Song deiner Meinung nach das neue Album und OF MICE & MEN im Jahr 2023?
„Warpaint“ ist eine gute Brücke zwischen dem, was die Fans von OM&M kennen und lieben, und dem, was mit dem neuen Material kommen wird.

„Warpaint“ handelt von Resilienz – etwas, das wir alle in dieser Welt brauchen. Was glaubst du, hilft dir dabei, Resilienz zu entwickeln? Was sind deine Strategien?
Für mich ist meine Familie ein großes Unterstützungs­system. Ich denke, dass Beharrlichkeit bei allem, was man versucht zu tun, der Schlüssel ist. Man fängt an, „Misserfolge“ als etwas zu betrachten, das einem hilft, zu lernen und das, was man tut und wer man ist, zu verfeinern. Vielleicht hilft auch ein bisschen Hartnäckigkeit, haha! „Der Kampf ist nicht vorbei, solange du wieder aufstehst“, so das Klischee. Aber es ist wahr.