STAKE

Foto© by Leon De Backer

Liebe, Tot und alles dazwischen

Unsere Fragen zum neuen Album beantwortet die Band gemeinsam auf Tour.

Hi, hier sind Brent (Gesang/Gitarre), der unser Wohnmobil fährt, Cis (Gitarre) der Co-Pilot und Joris (Schlagzeug), der hinten tippt. Wir sind auf dem Weg nach Belgien zum Pukkelpop und haben gerade auf dem schönen ArcTanGent Festival in Bristol gespielt.

Euer neues Album heißt „Love, Death And Decay“ – ein Titel, der es in sich hat. Würdet ihr uns verraten, was sich dahinter verbirgt?
„Love, Death And Decay“ ist eine Reflexion unserer Erlebnisse und Gedanken der letzten drei Jahre, und fasst eigentlich die Themen all unserer Texte zusammen. Liebe und Tod sind das, was wir im letzten Jahr sehr viel erlebt haben. Dabei wurde uns auch klar, dass der Tod – und damit der Verfall – direkt mit der Liebe verbunden ist. Leider fangen Menschen oft erst an, jemanden oder etwas zu lieben, wenn es nicht mehr da ist oder in ihrem Leben fehlt.

Ihr habt einen Teil „Liebe“ den zwei Teilen „Tod“ und „Verfall“ gegenübergestellt – ist mehr von der „dunklen Seite“ in dieses Album eingewoben?
Nicht wirklich, als morbide Romantiker denken wir, dass sich die Liebe manchmal in etwas Negatives verwandeln kann. Wogegen der Tod der Beginn eines ganz neuen Kapitels sein kann, eines höheren Bewusstseins. Verfall führt automatisch zu Erneuerung, neuem Leben, vielleicht neuer Liebe. Das ist der Grund, warum wir diese drei Begriffe in unserem Albumtitel kombiniert haben. „Decay, Love And Death“ wäre auch ein guter Titel gewesen. Es ist nicht wirklich wichtig, in welcher Reihenfolge die Wörter vorkommen, wichtig ist, dass sie miteinander verbunden sind.

Der „Tod“ scheint mit der Band verbunden zu sein – nicht wie ein Fluch, sondern als Teil eurer Kunst. Habt ihr das Gefühl, dass eure Musik Teil eurer Trauererfahrung ist? Und wie manifestiert sich das in den Songs?
Der Tod ist Teil des Lebens, nicht nur unserer Musik. Es ist sicherlich eine Trauererfahrung, aber die Musik und die Kunst, die daraus entsteht, ist unsere notwendige Therapie. Obwohl diese ganze ‚Todes-Sache nicht der Hauptteil ist. Es gibt auch gute und erfreuliche Erfahrungen, die in diesen Songs stecken. Ich denke, das macht es zu einem farbenfrohen und kontrastreichen, angenehmen Album.

Das ganze Album klingt, als ob viele Emotionen in die Musik und die Songs eingearbeitet wurden – ist „Love, Death And Decay“ wie eine Art Katharsis für euch? War das bei STAKE schon immer so?
Jede Platte ist ihre eigene Reflexion der jeweiligen Zeit. Es kann schweres Zeug sein, mit Liebe zu tun haben, einfach nur alltäglicher Mist, lustig oder schmutzig ... Wir zielen nicht unbedingt darauf ab, mit einem Song ein bestimmtes Gefühl zu erzeugen. Zum Beispiel haben wir versucht, eine lustige Platte zu machen, aber am Ende wurde es eine traurige Platte, durchsetzt mit lustigen Momenten. Man weiß ja nicht, was einem im Leben begegnet. Es ist gut, dass wir unsere Gefühle in Riffs und Bits kanalisieren können.

Ihr habt euch entschieden, die Songs auf physischen Formaten in einer anderen Reihenfolge zu veröffentlichen als in der digitalen Version, was ist die Idee dahinter? War es einfach, die Songs den verschiedenen Medien entsprechend zu arrangieren?
Wir dachten, dass die physische und die Vinyl-Version heutzutage zwei unterschiedliche Hörerfahrungen sind. Es erscheint uns gar nicht so seltsam, eine andere Reihenfolge für diese Formate zu haben. Wir haben auch längere Songs auf dem Album, was es einfacher machte, sie auf der LP anders anzuordnen.