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AMERICAN NIGHTMARE

American Nightmare

Es gibt viele Wege nach einer langen Pause zurückzukehren, einige hinterlassen aber einen schalen Beigeschmack. AMERICAN NIGHTMARE (eine Zeit lang auch als GIVE UP THE GHOST geführt) haben sich beim ersten Werk seit ihrer Reunion für die berühmte Rückkehr zu den Anfängen entschieden, was für sie aber in erster Linie Kompromisslosigkeit bedeutet. Die Band haut dem Hörer in etwas mehr als zwanzig Minuten neun so eigenwillige, aber auch großartige Hits um die Ohren, dass man sich im Anschluss erst mal sammeln muss – um dann erneut auf Play zu drücken. Nummer sicher ist hier gar nichts: Potenzielle Eingängigkeit wird gerne dadurch unterbunden, dass ein Song plötzlich ganz abrupt endet („Flowers“) und Wesley Eisold lässt bei „Colder than life“ seine Stimme auf eine Art erklingen, wie man es sonst nur von seiner Dark-Wave-Kombo COLD CAVE kennt. „American Nightmare“ ist kein bemühtes Alterswerk, hier zweifelt man nicht eine Sekunde an der Aufrichtigkeit und Authentizität oder daran, dass es sich um eine Liebeserklärung an die Fans handelt. Dieses Album schließt man euphorisch in die Arme und es lässt einen nicht wieder los: gemeinsam durch Liebe und Krieg.